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Beim Bau einer Ocarina sind der Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Experimentierfreudige machen sogar aus Gemüsen Ocarinas!
Die Ausführungen hier beziehen sich auf die Herstellung einer Ocarina aus Ton.
Earthsong Ocarinas sind aus rotem Terracotta, weissem Steingut oder Steinzeug Ton gearbeitet. Die Ocarinas werden zuerst im Elektrobrennofen bei 960℃. schrühgebrannt. Je nach Serie findet danach ein Glasurbrand von 1020℃ bis 1100℃ statt oder die Stücke werden Raku gebrannt.
Das Herstellen einer Ocarina erfordert viel Geduld und präzise Arbeit. Je mehr Löcher und genauer die Stimmung sein soll desto mehr Fachwissen und Erfahrung sind gefordert. Eine Bauanleitung für eine Ocarina finden Sie hier.
Da einige der Earthsong Ocarinas Raku gebrannt sind, und dieser Ablauf ein besonders faszinierendes Erlebnis ist, gehe ich im Folgenden etwas näher auf den Raku-Brand ein.
RAKU – Was ist das?
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Das Charakteristische beim Raku-Brennen ist, dass Werkstücke in einem Ofen, meistens ein Gas- oder Holzofen, in kurzer Zeit auf ca. 1000 Grad Celsius erhitzt werden und dann mit einer langen Zange und feuerfesten Handschuhen glühend aus dem Ofen geholt werden. Durch den enormen Temperaturschock entstehen in der Glasurschicht die Raku-charakteristischen Haarrisse, die demzufolge „Craquelé – Effekt“ genannt werden. Nach der Abkühlung von ein paar Sekunden oder Minuten, je nach Grösse, Form und Glasur, werden die Werkstücke in brennbares Material, z.B. Sägespäne in einer Tonne oder einem Ochsnerkübel mit Deckel gesetzt und zugedeckt. Es entsteht eine Rauchentwicklung, wobei der Rauch in die Risse gelangt und dadurch das Craquelé sichtbar werden lässt. Wo der Gegenstand nicht glasiert ist, wird er grau-braun bis schwarz. Durch die Reduktion des Sauerstoffs in der Tonne entstehen die sogenannten kupferigen und schillernden Lüstereffekte.
Ist die Rauchentwicklung nach ungefähr 30 Minuten abgeschlossen können die Werkstücke aus der Tonne genommen und vom Russ gereinigt werden. Fertig!
Durch die vielen Einflussfaktoren wie Temperatur, Glasurdicke, Zeit, Wind und Wetter birgt jeder Raku-Brand Überraschungseffekte, die oft nicht voraussehbar sind. Erst mit konsequentem Austesten und Buchführen kann auf ein vorstellungsgemässes Resultat gehofft werden! Raku-Brennen lädt zum Ausprobieren, offen sein und sich überraschen lassen ein!
Der geschichtliche Ursprung von Raku findet sich in der japanischen Zen-Kultur. Ein wesentlicher Teil dieser fernöstlichen zen-buddhistischen Philosophie und Lebensanschauung war die Teezeremonie. Die dafür benutzten Teeschalen wurden in dieser Technik gebrannt, da die Ausdruckskraft ihrer kunstvollen Oberflächen- und Farbgestaltung geschätzt wurden. Die Teemeister sahen in der bewussten Rückkehr zu dieser direkten und primitiven Art des Töpferns einen ganz besonderen Reiz.
Seither hat sich die Art (Kunst) des Raku – Brennens über Amerika nach Europa zu einer freien Kunstform entwickelt.
Es wird vermutet, dass Paul Soldner wahrscheinlich der Erste war, der in den Sechzigerjahren Raku-Werkstücke aus dem heissen Ofen in Sägespäne steckte. Inzwischen sind viele Varianten aus dieser japanischen Technik entstanden.
Die Bedeutung von RAKU pendelt zwischen Ungezwungenheit, Gemütlichkeit, Freude und Glückseligkeit.
Hier finden Sie eine Anleitung zum Raku brennen.